Der Bär flattert in östlicher Richtung.
Gestern waren wir noch entschlossen, trotz Unterlassungsbegehren und Abmahnungen weiterhin Texte aus ›Schröder erzählt‹ in unserem tazblog zu bringen. Heute kam es ganz dicke! Ein Mann, über den wir eine positive Geschichte erzählt hatten – zugegeben, das geschieht selten –, empörte sich künstlich. Über einen Anwalt verlangt er Unterlassung und Schmerzensgeld. Zwar können wir jede geschilderte Einzelheit beweisen, das weiß der gegnerische Anwalt auch. Er hätte also seinem Mandanten anständigerweise raten müssen, die Finger von der Sache zu lassen. Denn vor Gericht hat dieser naive und geldgierige Mensch keine Chance. Aber solchen Organen der Rechtspflege sind die Mandanten völlig egal, sie liquidieren selbst in den aussichtslosesten Fällen Gebühren, wenn nicht vom Beklagten, dann eben vom Kläger.
Weil wir diese zeit- und geldraubenden, vor allem aber sinnlosen Spiele nicht weiter mitmachen möchten, stellen wir fest: Das Netz ist für ›Schröder erzählt‹ kein geeigneter Ort. Wir schreiben keine Satiren, sondern nennen Roß und Reiter, und das funktioniert nur nach unserem Konzept, das sich seit siebzehn Jahren bewährt hat. Deshalb löschen wir nun alle ›Schröder erzählt‹-Beiträge. Die dummen und die bösen Menschen, über die wir geschrieben haben, mögen jetzt ruhig frohlocken, befriedigt zurücklehnen sollten sie sich nicht. Schließlich hat unsere Tresorliteratur noch immer ihr Ziel erreicht.
Wer ›Schröder erzählt‹ lesen möchte, muß wieder zurück zum Papier. Es ist ganz einfach unsere Erzählungen kennenzulernen: Die neue Folge ›Guru mit Gänsen‹ (49. Folge) wird Ende Juni erscheinen. Wir schicken Ihnen gern eine Vorausrechnung und reservieren eine Nummer ohne weitere Subskriptionsverpflichtung. Die bibliophile, von uns selbst hergestellte, numerierte und signierte Desktop-Ausgabe kostet 35 Euro frei nach dem Motto des Frederick Henry Royce: »The quality remains after the price is forgotten.« Interessant ist, daß jener Werbemensch, der den idiotischen Slogan »Geiz ist geil« erfand, seit 1990 auch zu unseren Subskribenten zählt. Solche Inkonsequenz schätzen wir.
Damit Ihnen die Entscheidung leichter fällt, werden wir in der nächsten Zeit unter der obigen Headline Stimmen zu ›Schröder erzählt‹ bringen. Nach Wiglaf Droste nun Diedrich Diederichsen über ›Schröder erzählt‹: »Der Mann, der möglicherweise Deutschlands größter Erzähler der letzten fünfzehn Jahre genannt zu werden verdient.« (Spex) »Der wichtigste Autor des März Verlags ist Jörg Schröder. Er erzählt von Typen aus der Welt der Überbauproduktionen, aber auch von Bankern, Mädchen, Schnöseln, Christen, Faschisten, Künstlern und Verlegern. Sie alle sind nur in zweiter Linie Opfer von Schröders einmaliger Erzähltechnik. Sie sind zunächst Opfer von Schröders Lebenslauf, den zu kreuzen sie das Pech oder Glück hatten.« (geschrieben für den Spiegel, dort unveröffentlicht) »Schröders Leistung besteht darin, die unausgesprochene Verwirklichung von Moral und Ästhetik, das Gewinnen und Auspressen jeden ästhetischen Produkts aus einem meist rücksichtslos verwalteten Lebensrohstoff, die/das jedem Kunstwerk zugrunde liegt, derart auch dem Leser aufzuhalsen.« (Kölner Illustrierte)
(DD / BK / JS)
Hm … sollten Blogger nicht alles umsonst kriegen?
Was machen jetzt wir Unter-Finanzierten dieser Welt?
Können uns nackte Hippies trösten?
Fragen … über Fragen –
Dabei gilt doch: “schlimm ist nicht, wenn die Leute über einen übel reden – schlimmm ist es, wenn sie’s nicht mehr tun!” (Oskar der Wilde)